Bergbau und Fußball gehören in Gelsenkirchen zusammen. Der Trägerverein Hugo Schacht 2 e.V. hat in der Bergbausiedlung Schüngelberg in Gelsenkirchen-Buer das Kleine Museum geschaffen. In einem Wohnhaus wurden auf zwei Etagen unzählige Exponate zum Thema Bergbau und dem Leben in der Kolonie zusammengetragen. Und zu jedem Stück gibt es eine Geschichte, die erzählt werden will.

Hugoraner Hennes Wilde ließ sich nicht lange bitten und zeigte mir in der Steigerstube typisches aus dem Pütt wie Wetterlampe, Mutterklötzchen, Kübel, Selbstretter und vieles mehr.

Während sich das Erdgeschoss noch ganz dem Thema Bergbau widmet, kommt im ersten Stock der Fußball und damit der FC Schalke 04 ins Spiel. Einige Schalker Idole saßen schon auf dem gleichen Stuhl wie ich, denn die Spieler kamen und kommen auch heute noch gern mal vorbei.

Doch wie kam es dazu? Die nicht weit entfernte Zeche Hugo schloss im Jahre 2000 nach über 100 Jahren Betriebstätigkeit für immer ihre Tore. Die Zechengebäude samt Förderturm sollten eigentlich abgerissen werden. Zum Glück regte sich hiergegen Widerstand und mit viel ehrenamtlichem Engagement gelang das Unglaubliche: Der Trägerverein konnte über Spenden die beachtliche Sicherheitsleistung als Bürgschaft hinterlegen. Einer der ersten Unterstützer zum Erhalt von Schacht 2 war übrigens Rudi Assauer!

Der damalige Betriebsratsvorsitzender von Zeche Hugo, Klaus Herzmanatus hatte sich seinerzeit das Versprechen gegeben: „Ich bleibe bis zum Schluss!“ Und tatsächlich war er nicht nur der letzte Arbeiter, der die Zeche verlassen musste, er ist heute Geschäftsführer des Trägervereins Hugo Schacht 2 e.V. und kümmert sich mit viel Herzblut und Einsatz um den Erhalt der Anlage. Industriekultur zum Anfassen hat sich der Verein auf die Fahne geschrieben.

Und so zeigte mir Hennes kurzentschlossen noch die Fördermaschinenhalle und das Prunkstück der Anlage – die Eventhalle am Schacht 2. Auf mich wirkte sie wie ein übergroßes gemütliches Wohnzimmer im Industriehallendesign. Auf der Empore gibt es eine Rudi Assauer Ecke, wo er immer sitzt, wenn er da ist. In dieser Halle finden regelmäßig Veranstaltungen statt.

Nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ öffnete Hennes die Tür zur begehbaren Schatzkammer:
-Unzählige Trikots,
-Torwarthandschuhe (unter anderem von Robert Enke),
-signierte Fußballschuhe,
-die Höwedes – Medaillen, die er als Nationalspieler bekommen hat,
-einem Medizinball aus der Magath Ära,
-dem Gündogan Trikot – heimlich in frühen Morgenstunden vom Evonik-Chef persönlich vorbei gebracht,
und und und…;

Kurz nach 18.00 Uhr wollte ich Hennes nicht länger vom wohlverdienten „Schichtende“ abhalten, obwohl ich vermutlich nur einen Bruchteil der Sammlung gesehen hatte. Also muss ich unbedingt bald wiederkommen! Danke für den tollen Nachmittag und Glückauf!! 

Kleines Museum
Eschweiler Straße 47
45897 Gelsenkirchen
Tel. 0209/594659
Öffnet Dienstags 10.00-18.00 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung

Die Macher von Checkpott.de (mit unserer Seite nicht verwandt und nicht verschwägert 🙂 ) haben einen tolles Video über das Museum gedreht:

Das Kleine Museum hat auch einen eigenen Youtube – Channel:

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