“Das Museum ist ein fantastischer Raum, da regnet es nicht rein und im Winter ist es warm.” (Klaus Staeck/Josef Beuys)
An einem verschneiten Samstag im März besuchte ich das Museum Folkwang in der Essener Innenstadt. Bis zum 08.04.2018 wird dort das Lebenswerk von Klaus Staeck gezeigt mit frühen Grafiken, Objekten, Installationen und Plakaten.
Der Wahl-Heidelberger Plakatprovokateur setzte 1971 unter das Bildnis von Dürers Mutter die Frage “Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?” und machte im Nürnberger Dürer-Jubiläum auf den herrschenden Wohnungsmangel aufmerksam.

Als Störer der “bequemen Verhältnisse” wollte und will er zum Nach- und Umdenken anregen. Klaus Staeck möchte zur Mitarbeit anstiften, denn Demokratie kommt nicht aus der Steckdose, sondern von uns allen. Zentrales Thema seiner Arbeiten ist die Umwelt. Wer durch seine Ausstellung geht, erlebt ein Stück Zeitgeschichte, die an vielen Stellen kaum an Aussagefähigkeit verloren hat. “Nichts ist erledigt!” Nur die Köpfe haben gewechselt. 180 Plakate aus den Jahren 1971 bis 2017 greifen scharfzüngig, frech und hintergründig Missstände der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf. Ich schmunzele, staune und werde nachdenklich. Bis zu dieser Ausstellung kannte ich den Künstler Klaus Staeck gar nicht. In der Hochzeit seiner öffentlichkeitswirksamen Arbeit war ich noch zu jung. Seine Plakate haben mich über den gesamten Museumsrundgang und darüber hinaus sehr beschäftigt.
Mein Fazit: Sehens- bzw. erlebenswerte Ausstellung!
Alle von Klaus Staeck abgebildeten Werke sind geschützt: © VG Bild-Kunst, Bonn 2018