“Wir sind in der Arena der Buhmann der Nation. Es geht um Millionen, und die Fehlentscheidungen häufen sich. Sobald es strittig wird, wird gegen uns gepfiffen. Da müssen wir das Ding eben wieder abreißen.” Rudi Assauer

An einem kalten Dezemberabend sind wir auf dem Weg zum Schalke Museum in der Veltins Arena. Um 20.00 Uhr startet dort eine 2,5 stündige Nachtführung durch das Stadion. Zum Aufwärmen gibt es beim Imagefilm erstmal einen Schnaps.

Nach dieser Einstimmung sehen wir uns einige besondere Ausstellungsstücke des Museums an, so etwa die Meisterschaftsprämie von 1934:

Meisterschaftsprämie 1934: Lederkoffer

Unser Arenaguide, ein Schalker durch und durch, nimmt uns mit zu den Anfängen der Vereinsgeschichte. 1904 trafen sich ein paar junge Arbeiter, die ihre Brötchen auf der Zeche Consolidation und beim Küchengerätehersteller Küppersbusch verdienten, um den Fußballclub Westfalia Schalke zu gründen. Die damaligen Vereinsfarben Rot und Gelb finden sich heute wellenförmig auf den Fußböden vor den Eingängen und Kiosken. 1924 wurde der Name in Fußballclub Schalke 04 e.V. und die Vereinsfarben in Blau und Weiß geändert. Aus dieser Zeit stammt auch die erste Fassung des Vereinsliedes Blau und Weiß. Die heutige Version hat 1959 (ausgerechnet :-)) ein Kölner komponiert. Sie stammt von Hans J. König.

1928 wurde die Glückaufkampfbahn eingeweiht, die bis 1973 Austragungsstätte der Königsblauen war. Das Gelände hierfür stellte der Bergbauunternehmer Friedrich Grillo (Zeche Consolidation) zur Verfügung. Die Stadt Gelsenkirchen beteiligte sich an den Kosten. Aus Dankbarkeit tragen die Schalker seitdem das G im Wappen. Das Stadion fasste regulär 34.000 Zuschauer, aber  1931 passten auch mal 70.000 rein.

Von 1973 bis 2001 spielten die Schalker im Parkstadion.

Reste des Parkstadions

Mit der Veltins Arena realisierte Rudi Assauer die Pläne für eines der modernsten Stadien in Europa. Der Rasen liegt in einer fahrbaren Wanne, so dass er genug natürliches Licht und Wind bekommt. Außerdem ist die Arena damit multifunktional und für Veranstaltungen aller Art geeignet. Das Ausfahren des Rasens dauert ca. 3-4 Stunden, mit Vorlaufzeit 10 Stunden und kostet ca. 10.000 €. Gemessen am Preis für einen neuen Rasen rechnet sich dies aber. Auf Schalke muss nur noch zweimal jährlich das Grün gewechselt werden.

Die Nordkurve liegt übrigens geographisch nicht wirklich im Norden, aber wenn Assauer sagte, das ist Norden – dann war das Norden! Auch hier spielt wieder Tradition eine Rolle: Die Nordkurve als Heimat der Knappen, wie die Schalke Fans genannt werden, ermöglichte den Blick auf den Zechenturm. Ein Knappe war ein Bergmann, nachdem er die Lehre abgeschlossen hatte.

Wir sind inzwischen im Haupteingang der Arena angekommen. Zeit für eine Stärkung und kurze Pause bei Glühwein, Softdrinks oder einem kalten Veltins.

          

Weiter geht es in das Allerheiligste: Hinab zur Kapelle,

Kapelle

den Spielerkabinen,

den Spielertunnel,

      

und das Medienzentrum.

Die informative, kurzweilige, amüsante und unvergessliche Führung endet im LaolaClub. Unser Arenaguide hat uns oft zum Lachen gebracht, insbesondere wenn es um die aktuelle Tabellensituation und den 4:4 Sieg über den Reviernachbarn ging. Aber wenn er über die Schalker Werte Respekt, Toleranz, Stolz und Leidenschaft erzählte, wurde es ganz still im Raum.

Uns hat die Tour sehr gut gefallen. Um das Wochenende rund zu machen, haben wir im Courtyard Marriott übernachtet. 10. Stock mit Arenablick – traumhaft. Hier habe ich noch ein paar Impressionen vom Vereinsgelände, dem Fanshop, dem Hotel und vom Schalker Feld:

 

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Über den Rasen gibt es einen tollen Beitrag von Galileo:

 

Glück Auf!

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