Titelfoto Emma Szabó

Sonntag, 17. September | 18 Uhr | Opernhaus

Wolfgang Amadé Mozart (1756 – 1792)
Deutsches Singspiel in drei Aufzügen | Libretto von Johann Gottlieb Stephanie
– In deutscher Sprache –

Am Sonntag, dem 17. September, feiert DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL von Wolfgang Amadé Mozart in einer Inszenierung von Katja Czellnik und unter der musikalischen Leitung von Hermes Helfricht Premiere am Theater Bonn.

Das 1782 entstandene Singspiel DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL ist zu Lebzeiten Mozarts größter Erfolg. Die Handlung spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Eben noch schien das Leben von Konstanze und Belmonte bis ins Letzte vorhersehbar zu sein: Hochzeit, gesellschaftliches Ansehen, Kinder. Doch plötzlich ist alles anders. Das Paar wird getrennt. Konstanze findet sich im Serail wieder und muss sich in dieser fremden, für sie feindlichen Umgebung zurechtfinden. Als der herbeigesehnte Verlobte sie dann endlich wiedergefunden hat und die „Entführung aus dem Serail“ geplant wird, bricht in beiden die Verunsicherung durch. Wolfgang Amadé Mozart begleitet seine Protagonisten mit großer Liebe und tiefer musikalischer Empfindung durch Hoffnung, Freude, Traurigkeit und Martern aller Arten, bis sie gereift den Serail gemeinsam hinter sich lassen können.

„Der Stoff strahlt in jeder Pore die zur Schau getragene Überlegenheit des aufgeklärten westlichen Europas aus: gegen die vermeintlich gewalttätigen und primitiven muslimischen Barbaren. […] Für die Neuinszenierung ist es wichtig, das Stück ‚total‘ zu spielen […], um damit solch ein bewusst dialektisches Stück als essenziellen Teil einer bis heute zwiespältigen kulturellen Geschichte zu begreifen“, so Regisseurin Katja Czellnik. Czellniks Weg hin zu diesem Verständnis führt sie zu einer Inszenierung im Stile des Französischen Jahrmarktheaters als Ort der Maskierung, der Übertreibung und Befreiung. Beim Straßentheater ist nichts, wie es zunächst scheint: Hier treten Pantomimen und monsterartige Wesen auf, werden die Opern des Adels aufs Korn genommen, Gemeinplätze auf den Kopf gestellt und eröffnen sich dem Publikum anarchische Gegenwelten.

Regisseurin Katja Czellnik studierte an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. 1997 erhielt sie den Förderpreis der Deutschen IntendantInnen. Sie arbeitete interdisziplinär und im Bereich Musiktheater an zahlreichen Häusern, darunter den Staatstheatern Braunschweig, Hannover und Oldenburg, den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, den Bregenzer Festspielen, sowie der Volksoper Wien und der Komischen Oper Berlin.

Regie: Katja Czellnik | Musikalische Leitung: Hermes Helfricht/Daniel Johannes Mayr | Orchester: Beethoven Orchester Bonn | Mit: Lisa Mostin, Alina Wunderlin/Cathrin Lange, Manuel Günther, Tae Hwan Yun, Tobias Schabel und dem Chor und der Statisterie des Theater Bonn

Vorstellungen: 17. September (Premiere), 21., 23., 29. September | 3., 8., 22. Oktober | 5., 25. November | 20., 25., 28. Dezember

Tickets – auch für die Premiere – sind telefonisch unter 0228 77 8008, an den Theaterkassen oder online unter theater-bonn.de erhältlich.