Theaterfassung von Joern Hinkel und Tilman Raabke
nach dem Drehbuch von Tom Schulman
Regie Joern Hinkel
Premiere 2. Juli 2022/ 21:00 Uhr
Stiftsruine Bad Hersfeld
Ca. 2:15 Std. plus 30 Minuten Pause
Nach dem überragenden Erfolg im Vorjahr wird es in diesem Jahr mit alten und neuen Gesichtern fortgeführt. Götz Schubert wurde für seine Darstellung als John Keating 2021 mit dem Großen Hersfeldpreis ausgezeichnet und wollte auch in diesem Jahr unbedingt auf der Bühne in Bad Hersfeld stehen, aber Drehtermine machten ihm dies unmöglich. Daher teilt er sich die Rolle mit Michael Rotschopf.
Die in diesem Artikel gezeigten Fotos entstanden bei der Medienprobe mit Michael Rotschopf:
Neu im Ensemble sind auch Luke Bischof als Charlie Dalton, Fabian Hanis als Knox Overstreet, Claas Johan Lewerenz als Jonas White, Nils Eric Müller als Steven Meeks und Constantin Gerhards als Richard Cameron.
„In meiner Klasse werden Sie wieder lernen, für sich selbst zu denken! Sie werden lernen, Worte und Sprache zu genießen. Ganz gleich, was man Ihnen auch erzählt: Worte und Gedanken können die Welt verändern.“ Lehrer John Keating über seine Art zu unterrichten
Der Oscar-Premierte Film kam bereits 1989 in die Kinos. Festspielintendant und Regisseur Joern Hinkel schrieb mit Dramaturg Tilman Raabke in Zusammenarbeit mit dem Drehbuchautor Tom Schulman eine eigene Fassung für die große Bühne in der Bad Hersfelder Stiftstruine.
Der schüchterne Schüler Todd Anderson kommt zum Schuljahresbeginn 1959 an in das Internat der konservativen und wertebewussten Elite-Akademie Welton. Sein älterer Bruder war seinerzeit einer der besten Absolventen der Schule und die Erwartungen an den introvertierten Todd sind entsprechend hoch. Er und seine Kommilitonen treffen auf den neuen Englischlehrer John Keating, der als Schüler selbst in Welton war.
Seine Unterrichtsmethoden sind sehr unkonventionell und fordern seine Schüler zu selbständigem Denken auf. Die Poesie ist ihm sehr wichtig und Keaton motiviert seine Klasse, eigene Gedichte zu verfassen und vorzutragen.
“Die Katze saß auf der Matratze.”
Demgegenüber stehen die strengen Werte der Akademie: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Da sind Konflikte mit dem strengen Schuldirektor Gale Nolan (stark gespielt von Hannes Hellmann) und den Eltern, besonders mit Neil Perrys Soldatenvater (fantastisch von Thorsten Nindel dargestellt) vorprogrammiert.
Während Schubert der Rolle bewusst eine eigene Note aufdrückte, hält sich Rotschopf in seiner Darstellung enger an das Original, in dem der unvergessene Robin Williams die Hauptrolle spielte. Beide schaffen es, nicht nur ihre Schüler, sondern auch das Publikum mitzureißen und tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Peter Englert sorgt als Mathelehrer George McAllister für herzhafte Lacher und langen Szenenapplaus.
Nico Ramon Kleemann (Todd Anderson), Luke Bischof (Charlie Dalton), Constantin Gerhards (Richard Cameron), Nils Eric Müller (Steven Meeks), Fabian Hanis (Knox Overstreet), Stefan Reis Gerald (Pitts), Manuel Nero (Bubba) und Claas Johan Lewerenz (Jonas White) hauchen den unterschiedlichen Rollencharaktere absolut spielstark Leben ein und machen das Bühnenstück zu etwas ganz Besonderem. Constanze Feulner (Gloria) und Eli Riccardi (Tina) stehen den Jungs dabei in nichts nach.
“Wahrheit ist wie eine Decke unter der man immer kalte Füße bekommt. Sie ist immer zu kurz, egal wie sehr man sie zieht.
Die Bühnenbilder passen sich hervorragend in die Mauern der Stiftsruine ein. In sekundenschnelle können mittels dreh- und schwenkbaren Bühnenteilen ein Klassenzimmer, Schlafräume, die Wohnung des Lehrers, ein Fußballplatz, der Partyraum, eine Laienspielbühne und sogar einer Höhle für die Geheimtreffen des Clubs der toten Dichter verwandelt werden. Genial auch das Detail, in den Schlüsselszenen die Spielrichtung im Klassenzimmer zu drehen.
Die detailreichen Kostüme versetzen die Zuschauer von Beginn an in die Spätfünfziger Jahre. Schöne Stimmung erzeugt das großartige Licht- und Tonkonzept.
“Im Wald zwei Wege boten sich mir dar und ich ging den, der weniger betreten war. Dies veränderte mein Leben“. Robert Lee Frost
Fazit: Wir hatten bereits das absolute Vergnügen, beide Hauptdarsteller in der Rolle des engagierten, charismatischen Lehrers John Keating zu sehen. Beide Male hat uns das Stück sehr begeistert und stark berührt. Hervorzuheben ist auch die großartige, intensive und authentische schauspielerische Leistung aller “Schüler”. Spätestens bei “Oh Captain, mein Captain” macht sich Gänsehautstimmung auf den Rängen der Stiftsruine breit. Eine fesselnde Aufführung mit großer, schauspielerischer Brillanz, die man in diesem Sommer einfach (noch mal) gesehen haben muss und vom Premierenpublikum stürmisch mit stehenden Ovationen und langem Schlussapplaus gefeiert wurde.
“Ich danke euch, Jungs… Danke!” John Keating

Die Besetzung „Der Club der toten Dichter“
Götz Schubert – John Keating
(an folgenden Tagen: 9.7., 15:00, 10.7., 15:00, 21.7., 20:30, 22.7., 15:00, 23.7., 21:00)
Michael Rotschopf – John Keating
Hannes Hellmann – Schuldirektor Paul Nolan
Thorsten Nindel – Mr. Perry, Vater von Neil Perry
Till Timmermann – Neil Perry
Nico Ramon Kleemann – Todd Anderson
Peter Englert – Mathematik Lehrer Mc Alister
Constanze Feulner – Gloria
Manuel Nero – Bubba u.a.
Stefan Reis Gerald – Pitts u.a.
Eli Riccardi – Chris Noel und Tina
Luke Bischof – Charlie Dalton
Fabian Hanis – Knox Overstreet
Claas Johan Lewerenz – Jonas White
Nils Eric Müller – Steven Meeks
Constantin Gerhards – Richard Cameron
Termine & Tickets
SA, 06.08.2022, 15:00 UHR
SA, 06.08.2022, 21:00 UHR
SO, 07.08.2022, 15:00 UHR
DO, 11.08.2022, 20:30 UHR
SA, 13.08.2022, 21:00 UHR
SO, 14.08.2022, 15:00 UHR