Eingebettet in Weinberge und die wunderschöne Ahrtallandschaft liegt das wohl teuerste und seinerzeit geheimste Bauwerk der Bundesrepublik: der ehemalige Regierungsbunker.

Um 1950 forderte die Nato von den Mitgliedsstaaten für den Ernstfall vorzusorgen und einen Zufluchtsort für die Notregierung zu bauen. Adenauer hielt nichts davon und überließ die Planung und Umsetzung seinen Mitarbeitern. Nach langer Suche stieß man auf eine nicht fertiggestellte Schienenstrecke mit 2 Eisenbahntunneln aus der Kaiserzeit. Im 2. Weltkrieg ließ man hier Zwangsarbeiter an der V2-Waffe bauen. Die Tunnel gerieten in Vergessenheit. Baubeginn für das geheime Projekt war 1962, die Fertigstellung erfolgte 1971.

    

Ein 17,3 km langer, atombombensicherer Tunnel bot Raum für 936 Schlaf- und 897 Büroräume, Küchentrakte, Sanitäranlagen, Zahnarzt, Lazarett, getrennt durch 25.000 Türen. Selbst ein Friseursalon war in dieser unterirdischen Führungsanlage untergebracht.

      

   

3000 Mitarbeiter sollten hier 30 Tage überleben können, autark von der Oberfläche durch eigenes Trinkwasser, Frischluftversorgung und elektrischer Energie. Die Geheimdienste, BND, Verfassungsschutz, Verfassungsgericht, Budesbank, Bundesbahn, MAD, der Bundeskanzler und der Bundespräsident wären im Ernstfall dort eingezogen.

Nur der Bundespräsident und der Bundeskanzler hatten Einzel-Schlafräume, alle anderen sollten in Mehrbettzimmern untergebracht werden.

 

Für die Zivilbevölkerung war dort kein Platz, auch nicht für die Ehefrauen von Kanzler und Präsident. Hydrauliktore konnten den Eingang binnen Sekunden hermetisch abriegeln. Die Autobahn A 61 wäre gesperrt und zur Landebahn umfunktioniert worden.

Alle zwei Jahre wurden Übungen veranstaltet, bei denen sich Ministerialmitarbeiter für 4 Tage in der Anlage aufgehalten haben. Mit Beendigung des kalten Krieges wurde die Anlage aus Kostengründen zurückgebaut. Ein Teilbereich wurde zur Dokumentationsstätte umgebaut. Die Besucher erfahren bei einer ca. 1,5 stündigen Führung alles über den ehemaligen Fluchtort für die Funktionärselite. Zu sehen sind die MAN-Tore, Dekontaminationsräume, Kommandozentrale, Krankenräume, Präsidialamt, Mannschaftsräume, Sanitäre Einrichtungen, Elektrozentrale, die Zimmer des Bundeskanzlers, des Bundespräsdenten und vieles andere mehr.

Jeweils ab April öffnet das Dokumentationszentum Mittwochs, Samstags und Sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr seine Tore. Der letzte Einlass erfolgt 16.30 Uhr. Die Temperatur im Tunnel beträgt kontinuierlich ca. 12 Grad – auch im Sommer!!

Aktuelle Informationen und Hinweise zu Eintrittspreisen findet man bei www.regbu.de.

Bei youtube gibt es folgendes Video: