Franz Schreker DER SINGENDE TEUFEL MUSIKALISCHE LEITUNG: Dirk Kaftan / INSZENIERUNG: Julia Burbach / BÜHNE und KOSTÜME: Dirk Hofacker / LICHT: Max Karbe / CHOREOGRAFIE: Cameron McMillan / CHOREINSTUDIERUNG: Marco Medved / DRAMATURGIE: Andreas K. W. Meyer PREMIERE: 21. Mai 2023, OPERNHAUS

Pressemitteilung Bonn, 17. Mai 2023

 

Sonntag, 21. Mai | 18 Uhr | Opernhaus

Oper in vier Aufzügen von Franz Schreker
Inszenierung: Julia Burbach | Musikalische Leitung: Dirk Kaftan

Titelfoto: Thilo Beu

 

Am Sonntag, dem 21. Mai, feiert die Oper DER SINGENDE TEUFEL von Franz Schreker in einer Inszenierung von Julia Burbach und unter der musikalischen Leitung von Dirk Kaftan Premiere im Bonner Opernhaus. Die Aufführung findet im Rahmen der Reihe FOKUS’33 statt.

Bis weit in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein war Franz Schreker der einzige Opernkomponist im deutschsprachigen Raum, dessen Aufführungsziffern mit denen eines Richard Strauss Schritt zu halten vermochten. Und: Schreker war ein Liebling der Kritiker. Dieser Status begann mit der Uraufführung von IRRELOHE 1924 in Köln zu bröckeln; Mäkligkeiten der Rezensenten zeigten einen Gesinnungswandel an, ohne dass Schreker vom einmal beschrittenen und stets eigentlich bejubelten Weg abgewichen wäre. Die mehr und mehr erstarkenden Nationalsozialisten machten zugleich auch Stimmung gegen ihn. Die Voraussetzungen konnten also schlechter kaum sein, als am 10. Dezember 1928 seine Oper unter der musikalischen Leitung von Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper ihre Uraufführung erlebte: DER SINGENDE TEUFEL fiel durch. Im Publikum saßen erste randalierende Horden der SA und trugen wahrscheinlich maßgeblich zum Misslingen bei. Ab 1933 durften seine Werke in Deutschland nicht mehr gespielt werden und verschwanden auch international aus den Spielplänen. Nur sehr schleppend, beginnend mit einigen Radioproduktionen in den vierziger bis sechziger Jahren, kehrte Franz Schreker wieder ins Bewusstsein und auf die Opernbühnen zurück. Bei dieser Renaissance freilich fristet DER SINGENDE TEUFEL in seiner originalen Gestalt bis zum heutigen Tage ein Schattendasein.

In dem Rechercheprojekt FOKUS ’33 – Forschungsreise zu den Ursachen von Verschwinden und Verbleiben stellt die Oper Bonn in einer pro Saison deutlich vergrößerten Zahl von Produktionen Werke zur Diskussion, die nach 1933 oder ab 1945 aus den Spielplänen verschwanden oder in diesem Zeitraum entstanden und erst danach überhaupt zur Uraufführung gelangten. FOKUS’33 wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat.

Inszenierung: Julia Burbach | Musikalische Leitung: Dirk Kaftan | Orchester: Beethoven Orchester Bonn | Mit: Mirko Roschkowski, Anne-Fleur Werner, Tobias Schabel, Dshamilja Kaiser, Pavel Kudinov, Carl Rumstadt, Tae Hwan Yun, Boris Beletskiy, Ava Gesell, Alicia Grünwald, Wooseok Shim, Hyoungjoo Yun, Algis Lunskis und dem Chor des Theater Bonn

Aufführungen: 21. MAI (Premiere), 24., 28. MAI | 8., 10., 16. JUNI

Tickets – auch für die Premiere – sind telefonisch unter 0228 77 8008, an unseren Theaterkassen oder online unter theater-bonn.de erhältlich.