Ankunft an der Johanniter Heilstätte Sorge 2018

Ich bin mit Jens Jerte vom Lost Place Erlebniscamp verabredet. An dem gut mit Zäunen, Bewegungsmeldern, Kameras, Personal und Hunden gesicherten Areal mitten im Wald halte ich an einem Tor und mache mich mit der dort angebrachten „Hupe“ bemerkbar.

Geführte Tour mit Jens: Ein erster Eindruck

Jens führt mich  über das Gelände der ehemaligen Lungenheilanstalt der Johanniter und informiert mich über die aus Gründen der Sicherheit gesperrten Bereiche wie den Keller und den 3. Stock. Er erzählt auch einiges zur Geschichte des Hauses. Nach den üblichen Formalitäten darf ich alleine los und das Gebäude Raum für Raum entdecken.

Die besondere Atmosphäre des Lost Places

Einiges ist noch vom Glanz der früheren Zeiten zu erkennen. Es ist der erste Lost Place, den ich mir ohne Besuchergruppe ansehen darf und das war schon etwas ganz besonderes!

Geschichte der Johanniter Heilstätte: Bau und Nutzung

Zur Geschichte des Objektes: In nur drei Jahren Bauzeit wurde das massive Gebäude auf dem Ochsenberg wegen der guten klimatischen Verhältnisse eröffnet. Behandelt wurden aber dort zunächst nur Frauen.

Chefarzt Dr. Hans Pigger und seine Innovationen

1908 wurde Dr. Hans Pigger Chefarzt. Unter seiner Leitung  galten strenge Kur-Regeln, die aber zu guten Heilungserfolgen und somit stets hohen Belegungszahlen führten. Pigger modernisierte die technische Ausstattung und verfügte als einer der ersten über Röntgen- und Pneumothorax-Apparate.

Erweiterung und Modernisierung der Heilanstalt

1926 wurden moderne Operations- und Behandlungsräume angebaut. 1938 wurde noch einmal erweitert. Aus dem Sanatorium wurde ein Lungenkrankenhaus mit 180 Betten.

Mit nach Süden hin geöffneten Liegehallen, geräumigen und hellen Patientenzimmern, Wintergarten, Bibliothek, Aufenthalts- und Tagungsräumen unterhielt man einen hohen Standard.

Ab 1962 sanken die Belegungszahlen stark, so dass in der Folge auch männliche Patienten aufgenommen wurden.

Nutzung zu DDR-Zeiten: Vom Sanatorium zur Faultierfarm

Die Heilstätte lag nur 500 Meter von der innerdeutschen Grenzen nach Hohegeiß in Niedersachsen. In diesem absoluten Sperrgebiet durften sich nur untadelig systemtreue DDR Bürger aufhalten. Vermutlich aus diesem Grund verfügte die Bezirksregierung Magdeburg die Schließung der medizinischen Anstalt zum 31.12.1967.

NVA und prominente Gäste: Heinz Hoffmanns Aufenthalte

Nach längerem Leerstand wurde 1968 ein Kur- und Erholungsheim für die NVA und Grenztruppen der DDR eingerichtet. Der Kirchenraum diente fortan als Kinosaal. Bekanntester und häufiger Kurgast der -im Volksmund so genannten- Faultierfarm war der General und Minister für nationale Verteidigung der DDR, Heinz Hoffmann. Zuerst kam er mit seiner Familie, anschließend

Ankunft an der Johanniter Heilstätte Sorge 2018

Ich bin mit Jens Jerte vom Lost Place Erlebniscamp verabredet. An dem gut mit Zäunen, Bewegungsmeldern, Kameras, Personal und Hunden gesicherten Areal mitten im Wald halte ich an einem Tor und mache mich mit der dort angebrachten „Hupe“ bemerkbar.

Geführte Tour mit Jens: Ein erster Eindruck

Jens führt mich  über das Gelände der ehemaligen Lungenheilanstalt der Johanniter und informiert mich über die aus Gründen der Sicherheit gesperrten Bereiche wie den Keller und den 3. Stock. Er erzählt auch einiges zur Geschichte des Hauses. Nach den üblichen Formalitäten darf ich alleine los und das Gebäude Raum für Raum entdecken.

Die besondere Atmosphäre des Lost Places

Einiges ist noch vom Glanz der früheren Zeiten zu erkennen. Es ist der erste Lost Place, den ich mir ohne Besuchergruppe ansehen darf und das war schon etwas ganz besonderes!

Geschichte der Johanniter Heilstätte: Bau und Nutzung

Zur Geschichte des Objektes: In nur drei Jahren Bauzeit wurde das massive Gebäude auf dem Ochsenberg wegen der guten klimatischen Verhältnisse eröffnet. Behandelt wurden aber dort zunächst nur Frauen.

Chefarzt Dr. Hans Pigger und seine Innovationen

1908 wurde Dr. Hans Pigger Chefarzt. Unter seiner Leitung  galten strenge Kur-Regeln, die aber zu guten Heilungserfolgen und somit stets hohen Belegungszahlen führten. Pigger modernisierte die technische Ausstattung und verfügte als einer der ersten über Röntgen- und Pneumothorax-Apparate.

Erweiterung und Modernisierung der Heilanstalt

1926 wurden moderne Operations- und Behandlungsräume angebaut. 1938 wurde noch einmal erweitert. Aus dem Sanatorium wurde ein Lungenkrankenhaus mit 180 Betten.

Mit nach Süden hin geöffneten Liegehallen, geräumigen und hellen Patientenzimmern, Wintergarten, Bibliothek, Aufenthalts- und Tagungsräumen unterhielt man einen hohen Standard.

Ab 1962 sanken die Belegungszahlen stark, so dass in der Folge auch männliche Patienten aufgenommen wurden.

Nutzung zu DDR-Zeiten: Vom Sanatorium zur Faultierfarm

Die Heilstätte lag nur 500 Meter von der innerdeutschen Grenzen nach Hohegeiß in Niedersachsen. In diesem absoluten Sperrgebiet durften sich nur untadelig systemtreue DDR Bürger aufhalten. Vermutlich aus diesem Grund verfügte die Bezirksregierung Magdeburg die Schließung der medizinischen Anstalt zum 31.12.1967.

NVA und prominente Gäste: Heinz Hoffmanns Aufenthalte

Nach längerem Leerstand wurde 1968 ein Kur- und Erholungsheim für die NVA und Grenztruppen der DDR eingerichtet. Der Kirchenraum diente fortan als Kinosaal. Bekanntester und häufiger Kurgast der -im Volksmund so genannten- Faultierfarm war der General und Minister für nationale Verteidigung der DDR, Heinz Hoffmann. Zuerst kam er mit seiner Familie, anschließend auch allein. In seinem Luxusdomizil mit eigener Küche und Bad mit  Glasfliesen, einer Erfindung der DDR, empfing er dem Hörensagen nach Damenbesuch. auch

Nach der Wende: Verlust und Versuche der Wiederbelebung

Nach der Wende trat die Bundeswehr als Rechtsnachfolger automatisch in den Pachtvertrag der NVA ein. Allerdings hatte man keine Verwendung für das Objekt. 1992 wurde das Gelände an die Johanniter zurück übertragen. Leerstand, Witterung, Vandalismus und ein großer Brand 2007 hatten das Gebäude zusehends verfallen lassen. Die Kosten der Unterhaltung sowie die notwendige Modernisierung aber hätten die finanziellen Möglichkeiten des Ordens gesprengt. Ein Verkauf scheiterte  an dem geforderten Kaufpreis von drei Millionen D-Mark und so blieb das Objekt bis heute ungenutzt.

Film und Fernsehen: Dreharbeiten in der Johanniter Heilstätte

Die Johanniter Heilstätte in Sorge wurden auch schon vom Film entdeckt. Der Horrorfilm Ostzone spielt unverkennbar hier.

Aber auch die Macher der inzwischen zur Trilogie angewachsenen Filme Vergessen im Harz  drehten hier schon.

Im Ort Sorge filmte das ZDF die spannende Spielfilmdoku Tödliche Grenze.

Besichtigung und Fototermine im Lost Place Erlebniscamp

Wenn Ihr auf den Geschmack gekommen seid, könnt Ihr auf der facebook-Seite des Lost Place Erlebniscamps einen Termin für die Besichtigung oder ein Fotoshooting (mit und ohne Model) vereinbaren. Update: Leider ist Jens verstorben. Am Tor ist die Telefonnummer der aktuellen Verwalter angegeben, die Euch für einen Obulus auf das Gelände lassen.

 

 

Fazit:

Mir hat es dort sehr gut gefallen und die etwas weitere Anreise hat sich definitiv gelohnt. Kein Luxus, dafür lockere Atmosphäre und viel Spaß. Prädikat: ungewöhnlich!

 

Weitere Lost Places

allein. In seinem Luxusdomizil mit eigener Küche und Bad mit  Glasfliesen, einer Erfindung der DDR, empfing er dem Hörensagen nach Damenbesuch. auch

Nach der Wende: Verlust und Versuche der Wiederbelebung

Nach der Wende trat die Bundeswehr als Rechtsnachfolger automatisch in den Pachtvertrag der NVA ein. Allerdings hatte man keine Verwendung für das Objekt. 1992 wurde das Gelände an die Johanniter zurück übertragen. Leerstand, Witterung, Vandalismus und ein großer Brand 2007 hatten das Gebäude zusehends verfallen lassen. Die Kosten der Unterhaltung sowie die notwendige Modernisierung aber hätten die finanziellen Möglichkeiten des Ordens gesprengt. Ein Verkauf scheiterte  an dem geforderten Kaufpreis von drei Millionen D-Mark und so blieb das Objekt bis heute ungenutzt.

Film und Fernsehen: Dreharbeiten in der Johanniter Heilstätte

Die Johanniter Heilstätte in Sorge wurden auch schon vom Film entdeckt. Der Horrorfilm Ostzone spielt unverkennbar hier.

Aber auch die Macher der inzwischen zur Trilogie angewachsenen Filme Vergessen im Harz  drehten hier schon.

Im Ort Sorge filmte das ZDF die spannende Spielfilmdoku Tödliche Grenze.

Besichtigung und Fototermine im Lost Place Erlebniscamp

Wenn Ihr auf den Geschmack gekommen seid, könnt Ihr auf der facebook-Seite des Lost Place Erlebniscamps einen Termin für die Besichtigung oder ein Fotoshooting (mit und ohne Model) vereinbaren. Update: Leider ist Jens verstorben. Am Tor ist die Telefonnummer der aktuellen Verwalter angegeben, die Euch für einen Obulus auf das Gelände lassen.

 

 

Fazit:

Mir hat es dort sehr gut gefallen und die etwas weitere Anreise hat sich definitiv gelohnt. Zwar kein Luxus, dafür lockere Atmosphäre und viel Spaß. Prädikat: ungewöhnlich!

 

Weitere Lost Places