Der quirlige Ruhrpott ist um eine Top-Attraktion reicher: Deutschlands bekannter Actionzirkus Flic Flac hat sich mit der Show “Permanent” im Herzen von Duisburg niedergelassen! Die neue Show der Superlative garantiert dauerhaft Action, Adrenalin und Artistik, daher gibt es für das Showprojekt „Permanent“ kein Enddatum. 

Auf dem Gelände neben dem Hauptbahnhof startete Flic Flac am 05.10.21 ein Event, das es so nur in Duisburg gibt. Die Requisiten sowie die fantastische Licht- und Tontechnik benötigen nämlich einen feste Installation und sind nicht für den ständigen Auf- und Abbau auf einer Tournee konzipiert.

Das neue, große und markante gelb-schwarze Zirkuszelt auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs ist schon von der A 59 aus zu sehen.

Schon vor dem Eingang gibt es Einiges zu bewundern. Odo Rumpf aus “Odonien” hat dort ein paar seiner fantastischen Kunstwerke ausgestellt. 
Ein großes Vorzelt läd mit gepflegter Gastronomie vor der Show zum gemütlichen Verweilen ein. Die Spannung steigt bis zum Einlass und endlich ist es soweit: Ich bin zum ersten Mal bei Flic Flac und durch die ganze Atmosphäre so aufgeregt wie eine ganze Schulklasse zusammen. 
Die Bühnenstraße (mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von 40 Metern) und befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Sitzblöcken – so ist beste Sicht von allen 1025 Einzelsesseln, die speziell für Flic Flac gebaut wurden, garantiert und die Zuschauer sind sehr nah dran am Geschehen. 

Und dann geht es auch schon los, nach letzten Instruktionen erlischt das Licht und schemenhaft ist rege Betriebsamkeit auf der Bühnenstraße zu erkennen.

Beim Opening kommen alle 49 Künstler zusammen – was für ein Bild! Hier ein Ausschnitt:

 

Und schon fliegen Inline Skater, Tretrollerfahrer und BMX-Räder durch das Zelt. Die Jumping Wheels jagen ihre fahrbaren Untersätze die Mini Rampen hoch und runter. Spektakuläre Sprünge rauben uns den Atem und jagen das Adrenalin schon mal richtig hoch! Eine einmalige Performance!

 

Und kaum haben sich die waghlasigen Artisten vom Publikum verabschiedet, röhren schon die Motoren von Motorrädern durch das Zelt und Benzingeruch liegt in der Luft. Die Mad Flying Bikers zeigen riskante Stunts. Mit Begriffen wie Backflip, Shaolin, Superman seat grab, Shoebox, Tsunami oder Rock Solid konnte ich bisher nichts anfangen, aber die Biker lassen meinen Puls rasen und dem nächsten Sprung durch das Zelt entgegenfiebern!

 

 

Zdenek Polách lässt uns ,kurz verschnaufen. Der 24jährige Tscheche jongliert mit großen Bällen nahezu mühelos, präzise, faszinierend und hält sechs Weltrekorde der Jonglage. Faszinierende Show!

 

 

Mit Alfonse Coconut aka Boris Nikishkin wird es witzig. Im ersten von drei Auftritten bezieht er das Publikum aktiv mit ein. Im zweiten wird Tennis gespielt und im dritten beweist der 38 jährige Clown aus Russland, das er auch Artistik im Blut hat.

 

 

Nach dieser Entspannungspause gibt es artistische Girlpower pur: Three G – das Trio aus der Ukraine präsentiert sich zunächst als weibliche Straßengang.  Scheinbar mühelos und spielerisch zeigen sie anspruchsvolle Weltklasseakrobatik. Nicht nachmachen – wenn es auch noch so leicht aussieht. ;-). 

 

 

Wie faszinierend können eigentlich zwei Tennisschläger sein? Ich wusste zuerst nicht, was ich von dem Herren in weißen Shorts und Tennissocken mit dem Stirnband um das lange Haar zu erwarten hatte. Eigentlich hätte ich Captain Frodo kennen können, hat der Gummimann doch 2017 beim Supertalent schon Dieter Bohlen, Bruce Darnell und Nazan Eckes mit seiner unglaublichen Performance überzeugt. Captain Frodo ist Comedian und Kontorsionist, kommt ursprünglich aus Norwegen und lebt inzwischen in Australien. Frodo wurde mit zwei Gelenken geboren, was bedeutet, dass er Gelenke ausrenken kann. Und wir haben noch während seines Auftritts ganz spontan einen Captain-Frodo-Fanclub gegründet ;-).

Captain Frodo und Kea bei der Premierenparty

 

Und schon heult im Hintergrund wieder ein Motor auf: Patrik Peschel – die Bühnenstraße macht den Auftritt des Stunt-Bikers erst möglich. Denn der Tscheche braucht Speed, Platz und Benzin. Eine modifizierte Straßenmaschine mit etlichen Kubik ist sein Spielzeug. Eines, das er perfekt beherrscht. Auf einem Rad Vollgas, nur auf einer Fußraste locker im Kreis drehend, rasant über den Sitz wechselnd – er hat so einiges in Petto, um nicht nur die männlichen Zuschauer zu begeistern.

 

Nach soviel PS und Bezin wird es mit Martyna Majak einfach schön. Die charismatische Artistin aus Polen bewegt sich mit sensationeller Anmut in einer Luft-Spirale. Sie ist zum ersten Mal bei Flic Flac zu sehen. 

 

Nach dem zweiten Comedy-Act von Alfonse Coconut kommt etwas Großes, das wird in der dunkelen, kurzen Aufbaupause schnell klar. Die legendäre Motorradkugel wird in die Bühnenstraße gebracht und die Spannung der Zuschauer ist fast spürbar! 

 

Globe of Speed – die Stahlkugel der tollkühnen Motorradfahrer gehört als Flic Flac Klassiker natürlich wieder zum Programm. Acht Männer aus Portugal, Argentinien und Kolumbien drehen darin ihre rasanten Runden. Die Helldrivers teilen sich den engen Raum und wissen in jeder Sekunde, was sie tun. Profis durch und durch, die ihren Job und das Publikum lieben.

 

Clip by @Kea

Nach der Pause gibt es ein Wiedersehen mit den Jumping Wheels, diesmal auf der Mega Rampe, die sie noch höher unter das Zeltdach fliegen lässt. Mit Salti durch den Manegenhimmel. Wahnsinn!

 

Und weil es so schön war, bleiben wir gleich in der Luft: Super Silva Jr. zieht es unter die Kuppeln der renommiertesten Circus-Unternehmen dieser Welt. Der  Artist aus Brasilien beeindruckt mit einer originären Trapeznummer in äußerst luftiger Höhe. Ausgangs- und Endpunkt seiner Darbietung sind zwei schwingende Trapeze, die er auf sehr unkonventionelle Weise miteinander verbindet: Kopfunter läuft er über Schlaufen von einer Seite zur anderen. Eine Darbietung, die schweißnasse Hände und stockenden Atem garantiert. Ich habe ja schon viel gesehen, aber…

 

Kolja Kugler ist Metallkünstler und kommt aus Berlin. Er bringt ein völlig neues Genre in das beeindruckende schwarz-gelbe Flic Flac Zelt. Klang-Roboter, gebaut aus Schrott, von ihm und auch von ihm zum musikalischen Leben programmiert. Schräg und schrill. 

Alona Zhuravel zeigt Equilibristik der Extraklasse. Die faszinierende Welt des Circus ist ihr bestens vertraut. Von Kindheit an professionell trainiert, kennt Artistik bei ihr keine Grenzen. Je schwieriger ein Bewegungsablauf, desto umwerfender ihre athletische Handstandakrobatik. Die präzisen Adagio-Bewegungen ziehen das Publikum unweigerlich in ihren Bann. Ein Fest für die Sinne, mit der die junge Deutsche Preise auf zahlreichen Festivals gewann und auch bei Cirque du Soleil glänzte.

 

 

Alfonse Coconut leitet mit seinem dritten Act zum Auftritt von  Christophe Bruand auf seinem Trial Motorrad über.  Die Treppe runter auf die Bühne? Ein leichter Ritt. Sprünge, Salti, Einrad-Tricks. Mit Tempo geht er auch gern mal ganz nah an die empfindlichen Stellen des Sparringpartners. Fun auf zwei Rädern.

 

 

Und schon wird wieder großes Gerät in die Bühnenstraße geschoben. Das Todesrad und die Flying Valencias sorgen für A D R E N A L I N pur. Stillstand kennen Robinson und Ray nicht. Die Schwerkraft verliert an Bedeutung, wenn die beiden Kolumbianer ihr beachtliches Requisit in Bewegung setzen. Immer an der Grenze des Möglichen springen sie leichtfüßig auf und in dem Stahlkoloss. Für sie gibt es kein Halten. Die Flying Valencias spielen mit den Nerven der atemlosen Besucher. Beim Rennen auf der Außenseite des Rades stockt selbst hartgesottenen Zuschauern fast der Puls. Und warum nicht auf dem Reifen noch ein bißchen Seil springen?

 

Durchatmen! Mit Captain Frodoooo! In seinem zweiten Auftritt zeigt er, wie man auch ohne Leiter ganz nach oben kommt:

 

Beim Schlußact vor dem großen Finale wird es nass! Hoch über den Köpfen der Zuschauer präsentieren Yuliya Shauchenka und Valentyn Shevchenko als Duo to be free im “strömenden Regen” atemberaubende Artistik an den Strapaten. Was für eine würdige Schlussnummer! 

 

 

Fazit: Flic Flac-typischer Nervenkitzel am laufenden Band. Zwei Stunden bestes Entertainment mit 49 Weltklasseartisten aus 15 Nationen, die sensationelle Darbietungen in einer action- und tempogeladenen Show zeigen – alles umrahmt von live gespielter, großartig ausgewählter  Musik, rockigem Gesang und ausgefeilter Licht- und Tontechnik. 

Megarampe, Globe of Speed, Freestyle Motorradspringer, Todesrad, Jonglage, Artistik, Equlibristik, schräge Comedy – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ein aufregendes und begeisterndes Programm für die ganze Familie und zum Immer-Wieder-Sehen!

Eine Show voller Höhepunkte! Wir kommen wieder!