Ende des 19. Jahrhunderts: Im Zuge der Industrialisierung zogen vermehrt Arbeitssuchende und ihre Familien in die Industriestandorte. Die beengten Wohnverhältnisse, schlechte hygienische Verhältnisse, Mangelernährung und die Industrieluft ließen viele Menschen an Tuberkulose erkranken. Heilung versprach das milde Mittelmeerklima und die reine Bergluft – beides Kuraufenthalte, die für Arbeiter unerschwinglich waren. Da die Arbeitskraft gebraucht wurde, eröffnete das Deutsche Rote Kreuz 1896 die erste Lungenheilstätte auf dem platten Land. Als sich erste Heilerfolge einstellten, erweiterte man die Kapazität auf 200 Betten für Männer.
1920 wurde die Heilstätte an die LVA Brandenburg verkauft. Bis 1930 erhöhte sich die Bettenzahl auf 420.
Als das Antibiotikum auf den Markt kam, konnte die Tuberkulose schneller geheilt werden und lange Klinikaufenthalte gehörten der Vergangenheit an. Das imposante Gebäudeensemble in der urwüchsig märkischen Landschaft diente 1945 – 1995 als sowjetisches Lazarett. Leider wirtschafteten diese die Anlage extrem herunter. Die Backsteinbauten am malerischen Grabowsee versanken für 10 Jahre in einen Dornröschenschlaf, nur gestört durch Vandalen und Diebe.
Seit 2005 kümmert der Kids Globe e.V. um Gelände und Gebäude. Der Verfall wurde eingedämmt und schrittweise findet die Sicherung statt – angesichts der vielen Gebäude ein rasanter Wettlauf mit der Zeit. 2007 suchten erneut Randalierer diese architektonische Schönheit mit dem morbiden Charme auf und setzten die Kapelle in Brand.
2013 entstanden 8 Filmminuten des Kinoerfolges The Monument Men mit Matt Damon und George Clooney am Grabowsee. Auch der Horrorfilm „Heilstätten“ wurde nicht in Beelitz, sondern hier gedreht.
Die Anlage ist gut gesichert. Ich kam legal mit www.fototouren-berlin.de hinein.